Umwelt

Meldung von Geruchsbelästigungen im Eurodistrikt Strasbourg-Ortenau - 2021 / 2023

Hintergrund

Der Austausch zwischen Frankreich und Deutschland sowie das grenzüberschreitende Projekt Atmo-Idée (Industrie und Luftqualität) haben deutlich gemacht, dass es notwendig ist, das Thema Gerüche gezielt anzugehen. Im Umweltgesetzbuch werden Gerüche als umweltbelastende Ereignisse definiert, die die Lebensqualität beeinträchtigen können. Darüber hinaus rufen sie bei den Anwohnerinnen und Anwohnern oftmals Sorgen über die Qualität der Atemluft hervor.

Im Rahmen eines INTERREG-Kleinprojekts haben Atmo Grand Est, die Eurometropole Straßburg, die Stadt Kehl, das Ständige Sekretariat für die Prävention industrieller Umweltverschmutzung (S3PI), die CLCV67 (Consommation, logement et cadre de vie), die Bürgerinitiative Kehl sowie das Landratsamt Ortenaukreis das Projekt „Odo“ ins Leben gerufen. Es handelt sich dabei um eine grenzüberschreitende Plattform zur Meldung von Geruchsbelästigungen im Eurodistrikt Strasbourg-Ortenau.

Warum Odo?

Bis 2021 stand den Bürgerinnen und Bürgern des Eurodistrikts Strasbourg-Ortenau keine zentrale und einfache Möglichkeit zur Verfügung, um Geruchsbelästigungen zu melden. Stattdessen gab es verschiedene Telefonnummern und mehrere Online-Meldeplattformen, die von der Eurometropole Straßburg, Atmo Grand Est und der Stadt Kehl betrieben wurden. Diese Zersplitterung erschwerte die objektive Erfassung und Identifizierung der betroffenen Gebiete erheblich. Hinzu kam, dass Gerüche – wie die Luft selbst – keine Grenzen kennen. Sie können auf beiden Seiten des Rheins auftreten und wahrgenommen werden, was die Umsetzung geeigneter Gegenmaßnahmen zusätzlich erschwert.

Besseres Verständnis der Geruchsproblematik auf dem Gebiet

Mit dem INTERREG-Kleinprojekt Odo Strasbourg-Ortenau wurde im Jahr 2021 eine gemeinsame Plattform eingeführt, die es den Bürgerinnen und Bürgern ermöglicht, Geruchsmeldungen einzutragen. Über ein detailliertes Online-Formular können sie dabei Angaben zu Häufigkeit, Intensität, Assoziation, Belästigungsgrad und Ort machen. Die gesammelten Daten werden analysiert und erlauben ein differenziertes Bild der Geruchsbelästigungen im Eurodistrikt. Auf diese Weise können problematische Bereiche gezielt identifiziert werden.

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Am Ende eines ausreichend repräsentativen Datenerhebungszeitraums werden die von Odo Nach einer ausreichend langen Datenerhebungsphase dienen die von Odo erstellten Karten als Grundlage für Konsultationen und den Austausch mit allen beteiligten Akteuren. Ziel ist es, geeignete Maßnahmen zu entwickeln, die schrittweise zu einer Verbesserung des Lebensumfelds der Anwohnerinnen und Anwohner beitragen. Die deutsch-französische Plattform ist über die Websites von Atmo Grand Est, der Eurometropole Straßburg und der Stadt Kehl sowie über eine kostenlose App für iOS und Android zugänglich. Finanziert wurde das Projekt von der Europäischen Union im Rahmen des Programms Interreg V Oberrhein (EFRE-Fonds) für den Zeitraum von Februar 2020 bis Dezember 2021.

Von Odo zu SignalAir

Am 1. März 2023 wurde die App unter dem neuen Namen SignalAir weiterentwickelt. Mit dieser Weiterentwicklung ging eine Ausdehnung der Plattform auf die gesamte Region Grand Est in Frankreich einher. Zudem wurden die Funktionen verbessert, etwa durch die Möglichkeit, sich anzumelden und die eigenen Meldungen nachzuverfolgen. Das Ziel besteht darin, mehr geografische Gerechtigkeit zu schaffen und den Bürgerinnen und Bürgern durch eine zentrale Schnittstelle für das gesamte Gebiet erweiterte Nutzungsmöglichkeiten zu bieten.

Um eine Geruchsbelästigung zu melden, klicken Sie hier: BELÄSTIGUNG MELDEN